Fußschmerz
Der diabetische Fuß
Durch trophische Störungen und Polyneuropathie Entwicklung von Ulcera (Infektionsgefahr)
Therapie:
- Sorgfaltiges Ausschneiden der Ulcera und Vorfußentlastung
- Therapeutische Gipsbehandlung
- Weichbettung und spezielle Diabetikerschuhe mit der Möglichkeit des Einbaues der Einlagen (Patient empfindet den Schmerz und daher auch die Druckstellen nicht)
Wichtig: exakte Einstellung des Diabetes!
Der rheumatische Fuß
Durch aggressive Synovialitis auch Befall der Metatarsophallangealgelenke
konservative Therapie:
- Einlagenversorgung mit weichen Moosgummieinlagen und Weichbettung der Metakopfchen und Vorfußentlastung
- Zusätzlich systemische Anti-rheumatische Therapie
Operative Therapie:
- Resektionsarthroplastik nach Brandes und Metatarsalköpfchenresektion nach Clayton
- Sofortige Mobilisierung und keine Gipsversorgung
- Operation in Lumb.Anasthesie möglich oder Knöchelblock
Entzündung im Großzehengrundgelenk
z. B. Gicht oder aktivierte Arthrose
Konservative Therapie:
- Versteifung des Vorfußes bis zum Mittelfuß mittels Einlage
- Abrollwiege
Fersensporn
Spornartige reaktive Knochenbildung häufig am Tuberculum medialis calcanei. Ansatzperiostitis Meist bei stehenden Berufen, Übergewicht und oft gleichzeitig Knickfuss
Klinik:
Stichartige Schmerzen bei Belastung, vor allem beim Aufstehen morgens.
Röntgen:
Seitliches Fersenbein-Röntgen zeigt meist in unterschiedlicher Größe die Exostose am Tuberculum mediale calcanei. Eine Korrelation zwischen Schmerzhaftigkeit und Größe des Sporns besteht nicht.
Therapie:
- Einlagenversorgung und Hohllegen der Ferse
- Eventuell Steroid – Infiltration
- Ultraschallbehandlung oder SEWL (=Extracoporale Stoßwellentherapie)
OP Indikation höchst selten
Fußschmerz im jugendlichen und Erwachsenenalter
Oft durch so genannten entzündlichen Spreizfuss bedingt; Synonym: Metatarsalgie
Gründe für das Entstehen dieses Problems:
- Langes Stehen auf harter Unterlage, z. B. Steinboden
- Dünne Ledersohlen
- Falsches Schuhwerk
Symptome:
- Schmerzen des Ballens und der Metaköpfchen
- Klassischer Vorfuß-Kompressionsschmerz (positives Gänsleinzeichen)
Therapie:
- kühle Fußbäder, lokale Antiphologistika
- Vorfußmassagen, Neodynator
- weiche, dicksohlige Schuhe
- Spreizfußbandagen
- weiche Einlagen mit Metapolster oder Metaleiste
- im Anschluss isometrische Fußübungen – Vorsicht: bei dauerhafter Entlastung kann es zum Einbruch des Quergewölbes kommen
Fußschmerz im Kindesalter
Tritt meist zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr auf und im Schnitt ist eins von fünf Kindern davon betroffen
Symptome:
- 1 – 2 Mal pro Woche Fuß- oder Beinschmerzen, hauptsächlich nachts;
- keine äußerlichen Anzeichen, auf Massieren oder Einschmieren mit Salbe deutliche Besserung
Differenzierte Diagnose:
- juvenile Artritis
- Leukemie
- Stressfraktur
- Überforderung des Kindes
- Statische Probleme bei Knickplattfuss
- Ausschluss einer Hüft- oder Knieerkrankung (Pertes oder Osteochondr. dissecans oder gen.)
- Apophyseitis calcanei
Einlagenversorgung der Kinder nur bei schmerzhaftem Fuß
Normalerweise bildet sich ab dem 7. Lebensjahr ein normales Fußgewölbe aus.
z. B. Apophyseitis calcanei (bei Kindern, die viel springen und hüpfen)
Siliconfersendämpfung
schmerzhafter Knicksenkfuss
Knickplattfuss (wenn im Zehenspitzengang keine Ausbildung des Längsgewölbes auftritt)
Chondropathia patellae
Morbus Osgood Schlatter
zur Druckentlastung als Stoßdämpferwirkung
Gründe für das Entstehen dieser Probleme:
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
Haglundferse
Calcaneus altus et latus
Meist mit begl. Bursitis am Archillessehnenansatz
Therapie:
Vermeiden jegliches Schuhdruckes
Operation:
Abmeißelung bzw. Formung des Fersenbeines
Hallux Malleus (Turf toe)
Tritt häufig bei Sportlern oder posttraumatisch auf
Es handelt sich um eine Kontraktur im Endgelenk der Großzehe und meist auch Arthrose
Konservative Therapie:
- Steife Einlagen
- Abrollhilfe
Operative Therapie:
- Versteifungsoperation
Hallux Ridigus
Versteifung im Großzehen-Grundgelenk durch starke Arthose
Symptome:
- Massive Bewegungseinschränkung
- Probleme beim Abrollen
- Oft schmerzhafte Exostosen am Fußrücken und Ballen
Röntgen:
- Hochgradige Gelenksspaltverschmälerung
- Osteophyten, oft dorsale Exostosen und Zystenbildung im Metaköpfchen
Konservative Therapie:
- Einlage mit Rigidusfeder (steife Einlage), zusätzlich Einbau einer Abrollwiege
Operative Therapie:
- Resektionsartroplastik nach Brandes – le Lievre oder Versteifung des Großzehengrundgelenks – toe fif GZ-Prothese
Hallux Valgus
zu 90 Prozent ein Frauenleiden< br/> typische Fehlstellung der Großzehe im Metatarsophallangealgelenk
Ursachen:
- Kann angeboren sein, erbliche Disposition
- Traumatisch bedingt
- Entzündlich, z. B. P.c.P.
- Neurogen
- Idiopathisch, oft auch falsches Schuhwerk
- Konservative Therapie:
- Hallux-Bandagen: Tag- und Nachtbandagen
- Einlagen
Operative Therapie:
- Bei guter Großzehenbeweglichkeit subkapitale Osteonomie nach Bösch, Chevron, Stoffela
- OP kann in Lokalanästhesie, Knöchelblock oder Lumb. Anästhesie erfolgen
Technik:
- Subkapitale Osteotomie nach Bösch, Stoffela oder Austin-Chevron
- Kirschnerdrahtfixierung für 4 Wochen
- Keine Gipsbehandlung
- 6 Wochen Modellverband mit Entlastungspelotte
- Nach Drahtentfernung – Zehenbewegungsübungen
- Noch ein Jahr postoperativ Hallux-Bandagen oder Austin-Chevron-Osteotomie mit und ohne Fixation
Bei schlechter Beweglichkeit und starker Arthrose im Großzehengrundgelenk:
Brandesoperation mit Cercelage fibreux
Wichtig: keine Gipsbehandlung, nur mehr bei massivem Metatarsus varus, wo Basisosteotomie notwendig ist!
Hammerzehen, Hühneraugen, Fußsohlenwarzen
Konservative Therapie:
Druckstellenfreilegung mit Einlagen und Pölsterchen
Cave! Zu kurze und zu schmale Schuhe!
Operative Behandlung:
- Einzelne Hammerzehen in Lokalanestesie in der Ordination (Trochlearresektion und Strecksehnenspaltung nach Hohmann)
- Bei luxierten Hammerzehen subkapitale Osteotomie nach Weil oder Helal
- Hohmann Operation
- Temporäre Kirschnerdrahtfixation
Morbus Ledderhose
Kontraktur der Plantarfascie
Äthiologie: unklar
Symptome:
- Unter der Haut tastbare strangförmige Verdickung der Plantarfascie
- Manchmal Knotenbildungen
- Meist sitzt die Kontraktur unter der Längswölbung des Fußes
Differential Diagnose:
- Weichteil
- Tumore
- Synovialome
- Fibrome
- Lipome
- Sarkome
- Fremdkörpergeschwülste
Therapie: Ultraschalltherapie und Einlagen Operation nur bei strenger Indikation wegen hoher Rezitiv-Gefahr
Morbus Köhler 2
Aseptische Knochen, Nekrose des Metaköpfchens 2 oder 3
Die Beschwerden treten häufig im 12. bis 14. Lebensjahr auf.
Oft gibt es Spätfolgen in Form von Arthrose im MTP-Gelenk
Symptome:
- Schmerzen im betroffenen Gelenk
Konservative Therapie:
- Retrokapitale Pellotten
- Abrollhilfen
- Schmetterlingsrolle
- Operative Therapie:
- Köpfchenmodellierung
- Entfernung des Ossikels
Diagnosestellung durch Röntgenbild ap und schräg
Marschfraktur
Plötzlich entstehende Fraktur im Metatasalbereich nach länger anhaltender Belastung ohne Auftreten eines speziellen Traumas.
Therapie:
- Gipsruhigstellung
- Retrokapitale Abstützung aus starrem Material
- Abrollhilfe am Schuh
- typische Kugelkallusbildung
cave! Morubs Sudeck!
Morton’sche Neuralgie
Gutartige Vergrößerung des plantaren Nervens, etwas distal der Metaköpfchen Plantarnervenreizung im Bereich MT 2 – 4
Symptome:
- Meist Elektrisieren der Zehen 2 oder 3 und Vorfußschmerz
- Ausbildung des typischen Neurinoms
Konservative Therapie:
- Entlastung
- Einlagenversorgung mit Unterstützung des Quergewölbes
- Probeinfiltration mit Lokalanästhetikum
Operative Therapie:
Entfernung des Neurinoms und anschließende Einlagenversorgung führt in 90 Prozent der Fälle zu Beschwerdefreiheit
Sesamoiditis
typischer Plantarer Druckschmerz der Sesambeine
Therapie:
- Kälte
- Schonung
- Entlastung der Sesambeine mit Einlagen oder Schuhzurichtung
Sichelfuß
Ein wichtiges Anliegen ist mir die Behandlung des Sichelfußes (Pes adductus, Kletterfuß)
Therapie:
- Richtiges Redressieren
- Bei kontraktem Sichelfuß: Gipsbehandlung
- Bei Nichtausreichen des Redressierens: Nachtschienenbehandlung und Redressionsschuhe
Sonstige Fußdeformationen
- Hackenfuß
- Klumpfuß
- Tintenlöscherfuß